Der Hang zur Privatisierung von Infrastrukturen führt zu einem Ausverkauf an Finanzinvestoren. Auch Windparks können dazu gehören – sie sind jedoch bei weitem nicht das einzige Beispiel.
Gazprom hat sehr viel Geld und investiert in so ziemlich alles – von der Fußballmannschaft bis zum Windpark. Zur Einkaufstour zählt auch ein Windparkprojekt in Serbien, in das Gazprom über eine Tochtergesellschaft mit 160 Mio. US-Dollar vor knapp 2 Jahren eingestiegen ist.
Mehr Anlass zur Sorge sollte machen, dass Teile der DEUTSCHEN Erdgasnetzes, vor allem der entsprechenden Speicherkavernen (unter deutschem Boden!), und des westeuropäischen Erdgashandels sich inzwischen in der Hand von Gazprom befinden. Seit einigen Wochen gehört auch der größte Erdgasspeicher in Westeuropa dazu – ebenfalls in Deutschland.
Meine Güte sind wir – die Deutschen – wieder business-orientiert: Erst überlässt man Infrastrukturen privaten Betreibern (hier:
BASF/Wintershall) und die verscherbeln das Hab und Gut dann meistbietend an einen Lieferanten, um im Gegenzug eine Beteiligung an sibirischen Gasfeldern zu erhalten. – Merke 1: Russland muss den Gashahn nun nicht mehr auf eigenem Territorium schließen – der Zugriff erfolgt direkt bei uns vor Ort. Merke 2: Die Partei(en) mit dem großen „C“ sind federführend, wenn es um das Privatisieren von Infrastrukturen und das Stärken der Wirtschaft geht; ist sich Herr Krause dieser Ambivalenz bewusst? Und damit alles schön so bleibt wie es ist („C“ steht auch für konservativ; conservare = bewahren), wird GEGEN Windkraft gewettert.
Von welchem Problem sprechen wir eigentlich?
Es gibt ein technisches Problem: endliche Mengen an fossilen Energieträgern und die mit deren Nutzung einhergehende Klimaveränderung.
Es gibt ein politisches Problem: Energieträger sind sehr ungleich verteilt. Der Umstand wird seit 1973 als politische Waffe eingesetzt.
Es gibt ein wirtschaftliches Problem: selbst wenn Energieträger geliefert werden, kostet der Import jedes Jahr mehr Geld. Für Deutschland derzeit 100 Milliarden Euro pro Jahr. Mit weiter steigender Tendenz. Im Gegenzug rüstet Russland mit den steigenden Einnahmen aus dem Gas- und Ölgeschäft immer weiter auf.
Es gibt ein soziales Problem: Die Kosten für Energieträger (d.h.
Brennstoffe, Strom, Mobilität) nehmen einen immer größeren Teil unseres Einkommens in Anspruch. Die Kaufkraft sinkt, der Spielraum für Investitionen ebenso.
Welche Auswege bleiben neben Wind und Sonne?