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Leserbrief zu den Berichten des TV über die Trinkwasserversorgung in der
Verbandsgemeinde Thalfang a. Erbeskopf
In mehreren Artikeln des TV wurde in den letzten Wochen über Klimawandel, Trockenheit,
Wassermangel und ein altes Leitungsnetzsystem in Thalfang berichtet.
In dem Artikel vom 07.06.21 „Wassermangel in Thalfang – wie die Verwaltung darauf reagiert“,
machen sich verantwortungsbewusste Kommunalpolitiker aus mehreren Ortsgemeinden ernsthafte
Gedanken, ob die Trinkwasserversorgung der VG Thalfang, angesichts des Klimawandels und des
schon jetzt sinkenden Wasserspiegels, auch langfristig gesichert ist.
Es wird über erhebliche Verluste im Wassernetz berichtet, die nicht zu erklären sind. Über
überalterte Systeme, die kostspielige Reparaturen mit sich bringen. Über eine Versorgungsleitung mit
der Primstalsperre, die Thalfang, wie schon mehrfach geschehen, mit Oberflächenwasser im Notfall
versorgt.
In dem TV-Bericht vom 22.06.21 „Wie Thalfang sich auf Wasserknappheit vorbereitet“ könnte man
dann allerdings den Eindruck gewinnen, dass alles nicht so dramatisch wäre. Es gäbe keinerlei
Datenbasis für eine erhebliche 3-stellige Millionenhöhe für Sanierungskosten bzw. einen ebenso
erheblichen Wasserverlust.
Gleichzeitig stellt Herr Piegza (Leiter der VG-Werke) aber fest, dass es einige Baustellen und Altlasten
gibt, die nun durch Kamera-Untersuchungen überprüft werden.
Ja, was denn nun? Gibt es nun Wasserverluste und wenn ja – wie hoch sind die denn und woher
kommen sie? Das sollte die Verwaltung doch jetzt schon wissen. Bei einem, so weit mir bekannt, 45
Jahre alten System, dürften einige Sanierungsarbeiten anfallen.
Sehr interessant finde ich die Frage nach Verträgen durch „Dritte“ bei der Wasserentnahme. Welche
„Dritten“ sind denn hier genau gemeint und wieviel Wasser wird von Dritten entnommen? Sind hier
auch die Hochwald-Sprudelwerke gemeint, die aus Quellen im Hardtwald und Umgebung (Quellen,
die m. Kenntnis nach im Besitz des Zweckverbandes der 12 Gemeinden sind) Wasser abschürfen?
Bezahlen die eigentlich einen Wassercent, wie von der Landesregierung 2013 zum Schutz des
wertvollen Allgemeingutes (TV v. 03.05.21) eingeführt wurde? Dann dürfte Thalfang doch eigentlich
nicht so hoch verschuldet sein.
Oder ist mit „Dritten“ gemeint, dass aus der Primstalsperre weitere Kommunen mit Trinkwasser
versorgt werden? Wie verhält es sich dann, wenn angesichts des Klimawandels es auch in der
Primstalsperre zu Wassermangel kommt? Ist die Versorgung der BürgerInnen der VG Thalfang dann
noch gesichert?
Viele ungeklärte Fragen über die sich offensichtlich einige Kommunalpolitiker ernsthaft Gedanken
machen und andere keine Antworten darauf haben. Für uns BürgerInnen ist diese Sachlage allerdings
alles andere als beruhigend.
Allerdings gebe ich Frau Bürgermeisterin Vera Höfner vollkommen Recht, dass neben der
Wasserversorgung, es ebenso wichtig ist, die Bevölkerung zu einem verantwortungsvollen Verbrauch
von Trinkwasser zu sensibilisieren. „Jeder kann einen individuellen Beitrag leisten um dem
Klimawandel entgegen zu wirken.
In diesem Sinne appelliere ich an alle, die sich auch hier in der VG Thalfang ihren Pool mit dem
kostbaren Allgemeingut Wasser von den Feuerwehren kostenlos befüllen lassen wollen, dies
dringend zu überdenken.
Gleichzeitig ist zu begrüßen, dass die Tawerner Wehr, wie im TV v. 23.06.21 geschrieben, dieses
Gebaren grundsätzlich unterlässt, da man sich ansonsten des Diebstahls schuldig machen würde. Ich
hoffe, dass sich alle Wehren mit den Tawernern Kollegen solidarisch erklären und auch die Idee,
einer Befüllung als Feuerwehrübung zu deklarieren, nicht zustimmen.
Silvia Pfeiffer, Thalfang