– Hauptsache Schneekanonen mit Ökostrom? –
Ja, es ist jedes Jahr dasselbe Thema. Dies schon seit über einem Jahrzehnt, wo der Trierische Volksfreund sowie die FWG u.a. das Thema „Wintersport am Erbeskopf“ thematisierten.
In einem Flyer (2008: Die drei Affen vom Erbeskopf: s.b. Archiv der Website www.tacheles-regional.de) zitierten wir eine Schweizer Universitätsstudie, in der am 2.12. 2003 (www.scienceticker.info) festgestellt wurde:
„Viele Wintersportorte könnten als Folge der globalen Erwärmung in ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten geraten. Wenn der Schnee in tieferen Lagen ausbleibe, sei die Produktion von Kunstschnee angesichts der gestiegenen Temperaturen sehr teuer, wenn nicht unmöglich.“
Teuer ist der Schneetourismus auf dem Erbeskopf jetzt schon. So heißt es auf einer Infotafel im Ausstellungsraum, 1. Stockwerk des Hunsrückhauses (!) :
„Bei einer Beschneiung von 30 cm auf 1 ha wird 1 Mio. Liter Wasser benötigt. Auch der Energieverbrauch ist enorm. Eine große Schneekanone verbraucht in einer halben Nacht so viel Energie wie ein 4-Personenhaushalt im (ganzen) Jahr.“(aktuelle Infos s.b. unten)
Es mag sein, dass inzwischen die neueren Schneekanonen „effizienter arbeiten“, wenn sie denn wegen des erkennbaren Schneemangels, überhaupt noch zum Einsatz kommen. Und selbst, wenn die Schneekanonen mit Ökostrom betrieben werden, wie es angeblich der Fall sein soll, ist dies kontraproduktiv.
Die größten Energieanstrengungen sollten wohl besser auf Energieeinsparen aufgebracht werden.
Und zum wiederholten Male stellen wir fest, dass im hiesigen Nationalpark Nachhaltigkeit allenthalben propagiert wird, was wir ausdrücklich unterstützen. Sichtbar glaubhaft wird dies aber erst dann, wenn- oh was für ein Tabuwort! – Verzicht geübt wird beim Steuergeld begünstigtem Energieverschleudern, Umweltzerstörung durch Bodenverdichtung und Artenvernichtung. Über die unmittelbaren Beeinträchtigungen auf Umwelt und Klima hinaus erfolgt die Anfahrt zu dem Wintersportgelände überdies so gut wie ausschließlich mit dem PKW.
Wäre es nicht höchste Zeit, wo doch allenthalben Nachhaltigkeit und Klimaschutz propagiert wird, endlich ein Umdenken im Nationalparkgelände praktisch auf den Weg zu bringen: mit der Entwicklung eines alternativen Mobilitätskonzeptes, welches die Wiederbelebung der Hunsrück-Hochwald-Eisenbahn endlich voranbringt. Dies kann die hochverschuldete Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf nicht alleine leisten, da sind alle am Nationalpark beteiligten Akteure allen voran die RLP-Ampelkoalition gefordert. In dieses Mobilitätskonzept sollten unsere Steuergelder investiert werden und nicht in den Betrieb von Dino-Schneekanonen.
Hintergrundinfos:
www.zdf.de/nachrichten/panorama/skigebiete-klimawandel-schnee-100.html